Anrufer-Bewertung Blog

Wer ruft an und Warum?

Enkeltrick – Wenn falsche Scham den Tätern freie Bahn verschafft

Hallo kennst du mich noch?

Mit dieser unscheinbaren Frage, die zumeist ältere Menschen, zu Beginn eines Telefonanrufs gestellt bekommen, kann die sogenannte Betrugsmasche „Enkeltrick“ anfangen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 wurden 327 Fälle diesen Betruges gemeldet, wobei 27 von ihnen zum Erfolg, also zur Geldübergabe, führten. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer erheblich höher liegt, da zumeist die Scham der Betroffenen den Gang zur Polizei unmöglich macht. Doch wie kann man sich und seine älteren Verwandten vor dieser Betrugsmasche schützen?

Viele Betroffene trauen sich aus Scham nicht den Betrug zur Anzeige zu bringen

Unter dem Enkeltrick versteht man eine Masche, bei der sich ein Unbekannter als Enkel oder anderer Verwandter, aber auch als alter Bekannte ausgibt, um unter dem Vorwand einer dringlichen Angelegenheit nach Geld zu fragen. Mögliche Gründe für das Benötigen des Geldes sind beispielsweise eine dringende Operation oder der Verlust der Brieftasche im Ausland und die Rückreise muss finanziert werden. Bei den meisten Methoden wird eine möglichst rührende Geschichte vorgetragen und der Angerufene soll aus Sorge und Mitgefühl eine zumeist nicht unerheblich hohe Summe Geld bar an einen Mittelsmann übergeben. Dieser Mittelsmann ist zumeist ein Freund des angeblichen Verwandten oder der Anwalt des Anrufers.

Scham abbauen: Es kann jeden treffen!

Der effektivste und sicherste Schutz ist die gezielte Aufklärung. Vor allem ältere Menschen sind seltener im Internet unterwegs und erfahren oftmals von diesen Abzocken erst, wenn in der Zeitung von der geglückten Festnahme von einer Betrügerbande berichtet wird. In diesen Fällen müssen Angehörige aktiv werden und sowohl aufklären, als auch präventive Maßnahmen ergreifen. Ein Nummernfilter kann zumindest vor bereits bekannten Nummern, welche man auf anrufer-bewertung beispielsweise recherchieren kann, schützen. Außerdem ist es wichtig, dass man sich von dem Gedanken verabschiedet, dass es nur ältere, vereinsamte und geistig nicht mehr ganz fitte Menschen treffen kann. Diese Gedanken schüren im Ernstfall nur Scham und erste Zweifel während eines Gesprächs werden als unnötig abgetan, anstatt dem Anrufer gezielt darauf anzusprechen, dass man sich über dessen Identität unsicher ist. Wenn die Betrüger ihre Geschichte gut vortragen, dann kann theoretisch jeder darauf hereinfallen und zum Opfer werden. Scham sollte hierbei nicht als Triebfeder für die Tatenlosigkeit gelten, sondern gezielt abgebaut werden.

Woher stammen die Nummern?

In den meisten Fällen suchen die Anrufer gezielt in öffentlichen Verzeichnissen nach älteren Einwohnern. Diese sind zumeist durch älter klingende Vornamen verhältnismäßig einfach zu identifizieren. Die meisten Verbrecherbanden arbeiten zudem lokal. Sie reisen von Gebiet zu Gebiet und telefonieren sich durch die Städte und Ortschaften auf der Suche nach Opfern. Haben sie ein Gebiet durch, ziehen sie weiter. Bis die Anrufe an die Öffentlichkeit kommen, sind die Betrüger deswegen meistens schon abgereist, weswegen eine lokale Meldung oder Warnung nicht den gewünschten Erfolg bringen dürfte.

Eine weitere wichtige Vorsichtsmaßnahme sollte also, neben dem Sensibilisieren für solche Betrugsmaschen, dass man gegebenenfalls den Vornamen nicht mehr komplett im Telefonbuch stehen hat. Wenn man nicht gerade einen weit verbreiteten Namen hat, so reicht der erste Buchstabe vom Vornamen oft schon aus, dass Bekannte die richtige Person und damit die richtige Telefonnummer im Telefonbuch finden.

Erhält man einen Anruf von einer vermeintlich bekannten Person, aber diese ruft ohne Begründung mit einer anderen Nummer an und auch die Stimme möchte nicht wirklich zur angeblichen Enkelin passen, so ist es nicht verkehrt, wenn man zur Sicherheit etwas persönliches fragt. Des Weiteren kann man sich immer eine Bedenkzeit gewähren und den vermeintlichen Verwandten auf seiner bekannten Nummer anrufen und nachfragen.
Ist man sich sicher, dass man es mit einem Betrüger zu tun hat, so sollte man umgehend die Polizei informieren. Durch gezieltes Eingreifen kann so nicht nur ein Betrugsfall vermieden, sondern auch die Betrüger verhaftet werden.

Beachtet man diese Hinweise und lässt die eigenen Zweifel zu, anstatt sie aus Scham zu verbergen, haben es Betrüger, die den Enkeltrick anwenden, schwerer und vielleicht kann man irgendwann sagen: Enkeltrick? Gibt es nicht mehr.

Wir wünschen euch eine schöne restliche Woche,

euer Team von Anrufer-Bewertung.

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